Warnende Worte der US-Notenbank haben am Donnerstag die Anleger am deutschen Aktienmarkt verunsichert. Auch die Sorgen um anziehende Corona-Infektionszahlen und der brodelnde Handelsstreit zwischen China und den USA belasteten. Der Dax konnte zwar im späten Handel wieder etwas Boden gutmachen, zum Börsenschluss blieb aber noch ein Abschlag von 1,1 Prozent auf 12.830 Punkte. Für den MDax ging es um 0,7 Prozent auf 27.208 Punkte bergab. Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 büßte am Ende 1,3 Prozent auf 3274 Punkte ein.
Am Vorabend hatte die Fed die wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie hervorgehoben und eine langsamere wirtschaftliche Erholung für die weltgrößte Volkswirtschaft prognostiziert. Eine Reihe von Mitgliedern der US-Notenbank hatte sich zugleich dafür ausgesprochen, "irgendwann" für mehr Klarheit beim künftigen Zinspfad zu sorgen. Im letzten Protokoll hatte es noch geheißen, dass dies auf einem der nächsten Treffen geschehen solle.
Zum Börsenschluss in Europa lag der Dow-Jones-Index leicht im Minus, der S&P 500 und der Nasdaq notierten höher.
An der Technologiebörse nahmen insbesondere die Tesla-Aktien ihre Rekordjagd wieder auf. Der Kurs stieg gegen 19 Uhr deutscher Zeit um bis zu 6,5 Prozent und erreichte erstmals 2000 Dollar. Auch die Aktien des am Freitag furios an der Nasdaq gestarteten deutschen Corona-Impfstoffentwicklers Curevac waren erneut gefragt. Sie gewannen 17 Prozent.
Dax, Dow und Aktien auf einen Blick: Hier geht es zur Börsenseite
Immobilienkonzerne als sichere Häfen
Von der Suche der Anleger nach "sicheren Häfen" profitierten hierzulande am vorletzten Handelstag der Woche die Immobilienkonzerne - europaweit stellten sie die einzige Branche im Plus. An der Dax-Spitze kletterten Vonovia-Aktien um 2,4 Prozent, gefolgt von Deutsche Wohnen mit 1,7 Prozent Plus. Die Corona-Krise hat bei vielen Branchenmitgliedern bisher kaum Spuren hinterlassen, so auch bei TAG Immobilien. An der MDax-Spitze erreichten die Anteilscheine der Gesellschaft im Tagesverlauf ein 18-Jahreshoch, am Ende schlossen sie mit einem Aufschlag von rund 7 Prozent etwas darunter. Hier zog neben einem von den Anlegern positiv aufgenommenen Halbjahresbericht vor allem die Aussicht auf eine Anhebung der Prognose im laufenden Jahr.
Aufsteiger Delivery Hero und Absteiger Wirecard verlieren beide
Die Aktien der Index-Aufsteiger haben am Donnerstag nach anfänglichen Gewinnen der ausgeprägten Marktschwäche Tribut zollen müssen. Die Papiere des Dax-Aufsteigers Delivery Hero verloren 1,7 Prozent, nachdem sie zuvor um bis zu 0,7 Prozent gestiegen waren. Die Titel des MDax-Nachrückers Aixtron verloren 1,6 Prozent, nachdem sie sich zunächst stabil gehalten hatten. Für den Lasersystemspezialisten LPKF , der Wirecard im TecDax ersetzt, ging es um 2,4 Prozent nach unten.
Lediglich die Anteilsscheine SDax-Neulings Hornbach Baumarkt gewannen 0,4 Prozent und erreichten zwischenzeitlich mit 37,85 Euro den höchsten Stand seit Mai 2015. Allein seit Mitte März, als die Börsen weltweit ihre diesjährigen Tiefstände ausgelotet hatten, hat sich der Kurs der Baumarktkette mehr als verdreifacht. Damit übersprang der Börsenwert die Marke von einer Milliarde Euro.
Die Deutsche Börse hatte am Vorabend mitgeteilt, dass der insolvente Zahlungsabwickler Wirecard an diesem Montag Dax und TecDax verlassen muss. Wirecard war mit einem Minus von 4,6 Prozent noch einmal größter Verlierer im Dax. Im TecDax lief die Aktie des Xing-Betreibers New Work mit einem Verlust von 10,6 Prozent noch schlechter.
Euro stabilisiert sich nach Verlusten
Der Euro legte zu und notierte zuletzt bei 1,1860 US-Dollar. Ein Barrel Nordseeöl der Sorte Brent (159 Liter) verbilligte sich um 1,4 Prozent auf 44,72 Dollar. Das als sicherer Anlagehafen genutzte Gold war bei den Investoren gefragt. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um 1 Prozent auf 1948 Dollar.
August 21, 2020 at 12:13AM
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Börse: Tesla-Aktie steigt erstmals auf 2000 Dollar - manager magazin
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